Polizeikontrolle im Straßenverkehr

Lange Zeit war es hier im Blog relativ ruhig, aber seit neuestem überschlagen sich bei mir die Ereignisse wieder. Eigentlich wollte ich erstmal einen Artikel über die Hanfparade in Berlin bloggen, aber aus aktuellem Anlass schiebe ich das etwas nach hinten und erzähle Euch von meiner gestrigen Polizeikontrolle!

Es war kurz nach 22.30 Uhr, als ich das Gelände der Tankstelle wieder verließ. Schon vorher hatte ich an der Zapfsäule einen Polizeiwagen gesehen, der bei meinem Eintreffen gerade wieder los fuhr. Auf meinem Weg von der Tanke nach Hause klemmte sich dieser Polizeiwagen direkt hinter mich und versuchte mich durch drängeln und ähnliche verkehrsgefährdende Situationen zu verunsichern, aber ich ließ mich nicht irritieren und bin einfach weitergefahren. Nach ungefähr einem Kilometer zogen sie mich dann aus dem Verkehr und ein junger Polizist fragte mich nach Alkohol- oder Drogenkonsum, was ich verneinte. Danach wurde er deutlicher und fragte nach Marijuana, wobei er mir zu verstehen gab, dass er es schon gerochen hat. Daraufhin teilte ich ihm mit, dass ich Marijuana zwar konsumiere, es aber keine Droge sondern ein Arzneimittel sei und kramte meine Ausnahmegenehmigung aus meiner Tasche. Er sagte sofort, dass er davon noch nie gehört habe und fragte direkt seine (ebenfalls noch junge) Kollegin, die von den Ausnahmegenehmigungen zwar schon gehört hatte, aber nicht davon ausging, dass ich damit Autofahren darf. Vor Ort konnten die Polizisten das nicht klären, daher baten sie mich mit ihnen zur Wache zu fahren und ich willigte ein. Schon bei der Kontrolle und auch auf dem Weg zur Wache wurde ich von beiden Polizisten sehr freundlich behandelt und sie erkundigten sich sehr interessiert nach dem Hintergrund für mein Medikament.

Auf der Wache war ich sofort Gesprächsthema Nr.1 und (geschätzt) alle diensthabenden Polizisten kamen zwischendurch in den Raum, in dem ich mit dem jungen Polizisten saß. Dieser wälzte mehr oder weniger verzweifelt das BtMG und die StVO, aber konnte keinen Paragraphen finden, der mich entlasten konnte, also wies ich ihn auf § 24a Abs. 2 StVO hin (Das Führen eines Kraftfahrzeugs unter dem Einfluss von Cannabis stellt nach §24a eine Ordnungswidrigkeit dar. Ausnahmen gelten nur, wenn die verwendete Substanz aus der bestimmungsgemäßen Einnahme eines für einen bestimmten Krankheitsfall verschriebenen Arzneimittels herrührt.) So ganz überzeugt, dass es sich in meinem Fall wirklich um ein Arzneimittel handelt, waren die Polizisten immer noch nicht und wollten sich das erst vom Arzt (der auch die Blutprobe abgenommen hätte) telefonisch bestätigen lassen. Das tat er auch, aber er wies die Polizisten darauf hin, dass dies nur der Fall ist, wenn bei mir keine Ausfallerscheinungen erkennbar sind. Obwohl der „ältere“ Chef mich darauf hinwies, dass ich nicht aussehen würde, sicher ein KFZ führen zu können, konnte er dennoch keine Ausfallerscheinungen erkennen und ließ mich mit dem Satz „Ich habe keine Skrupel bei Ihnen eine Blutprobe anordnen zu lassen, wenn sie in einen Unfall verwickelt sind.“ von seinen jungen Kollegen wieder zurück zu meinem Auto bringen! An meinem Auto angekommen teilte der Polizist mir noch mit, dass er mich „beim nächsten Mal einfach nur freundlich grüßt“ und mich dann direkt weiterfahren lässt 😀 Mit einer Stunde Verzögerung durfte ich dann weiterfahren!

Die ganze Atmosphäre bei der Polizei und im Umgang mit mir war sehr freundlich und locker, ich habe mich in keiner Sekunde als Krimineller gefühlt! Auch wenn der Chef etwas schroff wirkte, so blieb auch er die ganze Zeit höflich und mit seinen jungen Kollegen hat die Unterhaltung sogar richtig Spass gemacht und war für beide Seiten recht informativ. Eine positive neue Erfahrung für alle Beteiligten würde ich mal behaupten…

Jetzt bleibt abzuwarten, wie das Straßenverkehrsamt reagiert, aber ich habe mich ja bereits freiwillig einer MPU unter Cannabiseinfluß unterzogen und richtig gute Ergebnisse erzielt! Spannend bleibt es trotzdem…

Übrigens ist mir gestern wieder aufgefallen, wie viele meiner ehemaligen Mitschüler vom Märkischen Gymnasium (v.a. aus dem Sport LK Abschluss 2001 und 2002) in Hamm jetzt auf Streife unterwegs sind 🙂 Daher möchte ich hier mal Roland  (den ich nach über 10 Jahren gestern auf der Wache treffen durfte) und allen anderen Kollegen herzliche Grüße hinterlassen! Ich war gestern von der Arbeit der Polizei positiv überrascht… macht weiter so!!!

Mein Aufruf zur Hanfparade 2013

In der nächsten Folge der Drug Education Agency (DEA) gibts mich wieder in Farbe 😉 Ich hoffe wir sehen uns in Berlin! Übrigens würden sich die Veranstalter der Hanfparade auch über ein Promovideo von DIR freuen, also zeigt Gesicht und kämpft gemeinsam mit uns für eine Veränderung der derzeitigen Drogenpolitik!

Entschuldigung für diesen nicht sonderlich medizinischen Beitrag 😉