Meine Sachbearbeiterin der DRV Westfalen hat mir vorgestern unter Zeugen versichert, dass Sie mir heute bis spätestens 14:00 Uhr eine Antwort zum Antrag auf Umschulung mitteilt. Ihr könnt es Euch bestimmt schon vorstellen: Sie hat es nicht getan!
Daher habe ich um kurz nach zwei direkt Ihren Vorgesetzten angerufen, um nach einem Ergebnis zu fragen. Er konnte mir nicht weiterhelfen, aber er versprach mir, dass seine Kollegin sich bei mir melden würde! Ich war gerade dabei, meine Sachen für Münster zu packen, da rief sie mich doch tatsächlich zurück und teilte mir mit, dass heute immer noch keine Entscheidung getroffen werden konnte, weil noch eine Aussage des Berufsförderungswerk (BFW) fehlen würde. Auf Nachfrage, welche Empfehlung sie Ihren Vorgesetzten gegeben habe, sagte sie, dass sie mir darüber keine Auskunft geben dürfe, ich würde zwischen Montag und Mittwoch kommender Woche einen schriftlichen Bescheid im Briefkasten haben. Ich wies sie darauf hin, dass ich mich damit nicht zufrieden gebe, aber das ließ sie kalt.
Daraufhin fuhr ich nach Münster. Meine Plakate kamen gut an, zumindest schließe ich das aus den beiden „beinahe-Auffahr-Unfällen“ und der Tatsache, dass es keine 15 min. gedauert hat, bis ich erneut einen Ansprechpartner der DRV vor mir stehen hatte. Wie sich später in seinem Büro herausstellte, war es der Vorgesetzte des Vorgesetzten meiner Sachbearbeiterin (langsam wirds kompliziert) und er versicherte mir, dass die Rentenversicherung meine Umschulung auch im Berufsförderungswerk finanzieren würde, wenn mein Antrag wirklich schon so lange läuft und kein Betrieb für mich gefunden werden kann. Diese Aussage von mir konnte er er leider nicht direkt überprüfen, da meine Akte heute nicht auffindbar war. Dafür stieß sein Angestellter (der Vorgesetzte meiner Sachbearbeiterin mit dem ich bereits am Montag gesprochen habe) zu unserem Gespräch hinzu und bremste den Tatendrag von seinem Chef. Eine komische Situation, da er am Montag noch „auf meiner Seite war“. Er sagte seinem Vorgesetzten immer wieder, dass er nicht unüberlegt handeln solle und vorher erst einen Blick in meine Akte werfen soll.
Es erscheint mir so, als laufen da irgendwelche krummen Dinge im Hintergrund, von denen ich nichts mitbekommen soll! Und im weiteren Verlauf des Gesprächs konnte ich mir immer besser vorstellen, worauf die DRV hinaus möchte, obwohl es eine Vermutung bleibt: Die DRV versucht hinter den Kulissen gerade mit dem BFW auszuhandeln, wegen meines Cannabiskonsums vom Hausrecht gebrauch zu machen und meine Aufnahme zu verweigern. Das wäre eine win-win Situation für DRV und BFW, denn die DRV kann eine Menge kosten sparen und das BFW müsste keinen Junkie aufnehmen, der ich in Ihren Augen anscheinend bin!
Um das zu vermeiden, habe ich während eines Telefonats zwischen dem Vorgesetzten des Vorgesetzen meiner Sachbearbeiterin und meinem Sachbearbeiter aus dem BFW direkt angebracht, dass ich meine Medizin nicht zwangsläufig rauchen muss und die Möglichkeit habe, während der Zeit im BFW meine Medizin auch oral einzunehmen. An der Reaktion des DRV-Angestellten hat man sofort erkannt, dass sein Gegenüber am Telefon nicht mit diesem Argument gerechnet hat!
Ein weiteres Argument des Mitarbeiters der DRV, der mir am Montag noch freundlich gesonnen schien, war, dass eine Umschulung im BFW eine besondere (geistige) Hilfebedürftigkeit voraussetzt, die bei mir nicht gegeben ist, da ich in meinen Tests bei der Berufs- und Arbeitsfindungsmaßnahme im vergangenen Jahr im BFW hervorragend abgeschnitten habe. Für mich und auch für seinen Vorgesetzten war es hingegen offensichtlich, dass eine besondere Hilfebedürftigkeit vorliegt, immerhin liegen 18 Monate intensives Antragsverfahren ohne Ergebnis hinter mir, die das hinreichend dokumentieren sollten.
Der oberste Vertreter der DRV, der mich heute empfangen hat, hat mir versichert, mich morgen direkt nach seinem Dienstbeginn um 9 Uhr telefonisch zu kontaktieren um mir das Ergebnis mitzuteilen. Daraufhin habe ich ihm und seinem Angestellten mitgeteilt, dass ich vor dem Gelände bis morgen auf die Antwort warten werde. Das wollten die Beiden zwar nicht hören, aber Sie wussten, dass sie es ohne eine definitive Antwort an mich nicht verhindern konnten. Der Chef hat mich dann noch zum Fahrstuhl begleitet und auf dem Weg habe ich ihm gesagt, dass ich für heute meine Sachen packe und erst morgen um 10 Uhr bei der DRV auflaufe, falls ich nichts von ihm höre. Er hat mein Vertrauen bisher noch nicht mißbraucht, daher will ich ihm die Möglichkeit geben, sein Versprechen einzuhalten! Wenn ich morgen eine negative Antwort von ihm bekommen sollte (und ich hab das Gefühl, dass er heute auf dem Betriebsfest der DRV von seinen Angestellten gegen mich aufgehetzt wird und die Antwort morgen negativ ausfallen wird), werde ich ab 10 Uhr vor dem Berufsförderungswerk in Hamm stehen, da es dann nach dem positiven mündlichen Bescheid von heute offensichtlich ist, dass das BFW von seinem Hausrecht gebrauch macht!
Im Klartext würde das bedeuten: Das BFW Hamm diskriminiert hilfsbedürftige Menschen aufgrund Ihres Medikaments! Aber ob, das wirklich so ist, werde ich Euch morgen erzählen…
Ich habe das Gefühl, dass man diesem Text heute schlecht folgen kann, obwohl es der bisher Wichtigste zum Thema Umschulung in diesem Blog ist. Dafür möchte ich mich entschuldigen, ich bin echt aufgebracht und es fällt mir heute schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen. 😦 Eins verspreche ich aber: ICH WERDE NICHT AUFGEBEN UND BIS ZULETZT FÜR MEIN RECHT KÄMPFEN!